Pneumologie
Medizinische Fachgebiete werden üblicherweise mit aus dem (Alt) Griechischen entlehnten Bezeichnngen benannt.
So ist die Pneumologie (auch Pneumonologie; griech. πνεύμων pneumōn „Geist“, „Hauch“, „Atem“, für „Lunge“ oder das Pneuma (von altgriechisch πνεῦμα pneúma „Geist, Hauch, Luft, Atem“) das ein mit der Atemluft aufnehmbares Lebensprinzip bezeichnet und Bezüge zum Geist aufweist ) oder aus dem Lateinischen Pulmologie (auch Pulmonologie; lat. pulmo „Lunge“) ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Erkrankungen der Atemwegen und der Lunge befasst.
Dazu gehören Prophylaxe, Erkennung und nicht-operative Behandlungen von Erkrankungen der Atemwege (Luftröhre, Bronchien), der Lunge, des Rippenfells (Pleura), des Mittelfells (Mediastinum) und der Lungengefäße.
Die häufigsten Krankheitsbilder in der pneumologischen Versorgung
Das Asthma bronchiale (oder Bronchialasthma): ist eine häufige Erkrankung der Bronchien, die sich durch eine gesteigerte Empfindlichkeit (Hyperreagibilität) der Bronchien mit anfallsweise auftretender Verengung darstellt.
Häufig beginnt ein Asthma bereits im Kindes- oder Jugendalter, eine Erstmanifestation im mittleren oder höheren Lebensalter ist aber ebenso möglich. Ursächlich liegen in vielen Fällen Allergien zugrunde. Ein typischer Verlauf ist zum Beispiel ein langjähriger Heuschnupfen aufgrund einer Pollenallergie, die sich im Laufe des Lebens dann auch an den Bronchien als Asthma äußern kann (sog. Etagenwechsel). Es gibt neben dem allergischen Asthma aber auch andere Asthmatypen, die oft genetisch bedingt sind und mit typischen Blutbildveränderungen einhergehen. Diese Asthmatypen sind diagnostisch voneinander abzugrenzen.
Diagnostisch wird neben dem Arztgespräch und der Untersuchung ggf. auch eine Blutentnahme zur Bestimmung von Blutbild, Allergieantikörpern (IgE) und einem Allergietest (siehe Allergien) durchgeführt. Außerdem wird eine Lungenfunktionstestung durchgeführt. Wenn diese normal ausfällt, folgt zur Erstdiagnostik meist ein inhalativer Provokationstest. Sind die Bronchien zu eng, muss eine sog. Bronchospasmolyse durchgeführt werden. Dies bedeutet eine Erweiterung der Bronchien durch ein inhalatives Medikament (Spray) zu Bronchialöffnung mit anschließender erneuter Lungenfunktionsmessung (nach ca. 15 Minuten).
Die Behandlung des Asthmas erfolgt in der Regel inhalativ, also mit Sprays, wobei hier Cortisonsprays als Basis, oft in Kombination mit Bronchialerweiterern, zum Einsatz kommen. In schwer einzustellenden Fällen kann hier eine sogenannte Antikörpertherapie in Form von Spritzen (mögliche Abstände zweiwöchentlich, vierwöchentlich oder achtwöchentlich) verordnet werden.
Der Asthmatiker sollte Viertel- bis halbjährlich zur Kontrolle zum Pneumologen kommen, zumal die Therapie bei den meisten Patienten je nach Befinden und Lungentest angepasst wird – entweder intensiviert oder reduziert. Diese Kontrollen werden auch im Rahmen des sog. DMP-Programmes (Disease Management Programm) von den Krankenkassen angeboten.
Als Allergie bezeichnet man eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte, normalerweise ungefährliche Umwelt- oder Nahrungsstoffe. Häufig sind insbesondere Allergien auf Blütenpollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und Nahrungsmittel zu finden.
Allergien können sich durch Hautausschlag, tränende, juckende Augen, Fließschnupfen, Luftnot und Bauchschmerzen äußern.
Zur Diagnostik bieten wir in der Praxis zwei verschiedene Untersuchungsmethoden an. Für den EAST (Enzym Allergo Sorbent Test) wird Blut abgenommen und im Labor auf bestimmte Antikörper gegen häufige Allergene untersucht. Das Ergebnis ist spätestens nach einigen Tagen zu erfragen. Außerdem führen wir den Pricktest durch, für den kleine, nicht schmerzhafte Einstiche in die Haut am Unterarm durchgeführt werden, auf die dann Allergen in flüssiger Form geträufelt werden. Das Ergebnis kann nach 20 bis 30 Minuten abgelesen werden.
Die symptomatische Therapie einer Allergie richtet sich nach dem Organ, das sie betrifft. Bei Heuschnupfen kann man Tabletten einnehmen, ein Asthmatiker benötigt ein Cortisonspray.
Oft lassen sich Allergien durch eine sog. Hyposensibilisierung (allergenspezifische Immuntherapie), für die über einen bestimmten Zeitraum (üblicherweise 3 Jahre) Spritzen verabreicht werden, abmildern oder fast vollständig zurückdrängen.
Diese Therapie kann für die wichtigsten Allergene mittlerweile auch mit Tabletten durchgeführt werden, diese können zu Hause verabreicht werden, nur die erste Dosis muss in der Praxis eingenommen werden.
Ob Sie sich für die allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) eignen, werden wir mit Ihnen nach entsprechender Diagnostik besprechen.
COPD ist die Abkürzung für Chronic Obstructive Pulmonary Disease (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Bedingt durch eine chronische Entzündung der Atemwege kommt es im Verlauf zu einer Instabilität der Bronchien, also der luftleitenden Atemwege, wodurch die Atmung erschwert wird.
Der Patient mit COPD bemerkt eine schleichende Entwicklung von Atemnot, zunächst bei Anstrengung, in fortgeschrittenen Stadien auch in Ruhe. Oft bestehen zusätzlich ein chronischer Husten sowie eine Verschleimung mit dem Gefühl, nicht abhusten zu können.
In den meisten Fällen sind oder waren an COPD erkrankte Patienten Raucher, aber auch andere inhalative Schadstoffe können zu dieser Erkrankung führen. Die COPD ist chronisch fortschreitend, also nicht heilbar.
Daher ist die wichtigste therapeutische Maßnahme das Beenden des inhalativen Rauchens. Weiterhin steht der Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit als wichtige Maßnahme im Vordergrund. Hierzu kann Lungensport verordnet werden, auch eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) steht für die COPD zur Verfügung und kann für IOS und Android verordnet werden
Eine frühzeitige Erkennung, Aufklärung, Einleitung einer Behandlung und der Verzicht auf das Rauchen sind maßgeblich für den Verlauf der COPD.
Zur Therapie kommen, ähnlich wie beim Asthma, Sprays zum Einsatz, oft als Kombinationspräparate mit mehreren Wirkstoffen. Über die Anwendung werden Sie geschult.
Zur Kontrolle der COPD sollten Sie sich viertel- bis halbjährlich bei uns untersuchen lassen, dies wird auch im Rahmen des sog. DMP-Programmes (disease management Programm) von den Krankenkassen angeboten. Rauchern empfehlen wir dringend die Teilnahme an einem Raucherentwöhnungskurs. Zusätzlich sind die Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken (typischer Erreger von Lungenentzündungen) zu empfehlen.
Ziel aller therapeutischen Maßnahmen bei der COPD ist es, dass sog. Exazerbationen vermieden werden, also kurzfristige Verschlechterungen, die einen zunehmenden Abbau der Atemfunktion und weiterer Erkrankungen (z.B. Herz-, Kreislauferkrankungen) nach sich zieht.
Im weiteren Verlauf kann es durch die chronische Entzündung und die damit verbundene chronische Verengung der Atemwege zu einem Lungenemphysem (Blählunge) kommen, mit der Folge eines zunehmenden Verlusts der Atemfunktion.
Ist eine COPD so weit fortgeschritten, kann es zu einem Sauerstoffmangel kommen, der eine Behandlung mit einem Sauerstoffgerät notwendig macht. Kann bereits die „verbrauchte Luft“ Kohlendioxid (CO2) nicht mehr ausreichend ausgeatmet werden, besteht noch die Möglichkeit einer nichtinvasiven Maskenbeatmung über ein Gerät, welches eine Überdruckbeatmung ausführt und das zumeist nachts angewendet wird. Zu Sauerstoffmangel und Hyperkapnie (zu viel CO2) siehe Gasaustauschstörungen.
Aufgabe der Lunge ist es, den eingeatmeten Sauerstoff (O2) über die Lungenbläschen in die Blutgefäße aufzunehmen, damit unsere Organe ausreichend mit diesem lebensnotwendigen Nährstoff versorgt werden. Außerdem wird über die Blutgefäße das Kohlendioxid (CO2) wieder in die Lungenbläschen abgegeben, damit wir es ausatmen können.
Viele Lungenerkrankungen stören diesen komplexen Mechanismus. Bei fortgeschrittenen Erkrankungen einer COPD, Lungenfibrose oder einer pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) kommt es zuerst zu einem Sauerstoffmangel, der sogenannten Hypoxämie. Dies bemerkt man bei schwereren Fällen äußerlich durch eine Blauverfärbung der Lippen (Zyanose), manchmal auch Nase, Ohren oder Fingerspitzen.
Wird ein kritischer Wert unterschritten, kann die Mangelsituation Organe wie Herz und Gehirn schwer schädigen. Ausgeglichen werden kann der Mangel mit einem Sauerstoffgerät. Der Sauerstoff wird über einen Schlauch per Nasensonde oder (seltener) einer Mund-Nasen-Maske zugeführt. Das Gerät wird über unsere Praxis rezeptiert. Regelmäßige Kontrollen der Blutgase sind notwendig, um ggf. die Einstellung anzupassen.
Liegt zusätzlich ein zu hoher Wert des CO2 vor (eine sogenannte Hyperkapnie), kann die Pumpfunktion der Atemmuskulatur (Atempumpe) über ein Beatmungsgerät, welches per Maske (nichtinvasiv) angewendet wird, unterstützt werden. So kann das CO2, das zur Übersäuerung führt und sich in Form von Müdigkeit, im Extremfall einem Koma, äußert, besser abgeatmet werden. Für die Einstellung auf ein Beatmungsgerät ist die Aufnahme ist ein Klinikaufenthalt in einer spezialisierten Klinik erforderlich.
Blutgase werden an einem Gerät in der Praxis durchgeführt, hierfür ist eine kleine Blutprobe aus dem Ohrläppchen ausreichend.
Die Lungenfibrose ist eine Erkrankung, bei der es zu einer Vermehrung von Bindegewebsfasern (Fibrosierung, Vernarbung) im Lungengewebe kommt. Folge ist eine Abnahme der Elastizität der Lunge, sie kann sich beim Atmen nicht mehr so gut ausdehnen. Das typische Symptom ist daher eine zunehmende Kurzatmigkeit, anfangs bei körperlicher Anstrengung, im fortgeschrittenen Stadium dann auch in Ruhe. Zudem führt die bindegewebige Verdickung entlang der Wände der Lungenbläschen dazu, dass Sauerstoff nicht mehr so gut aufgenommen und Kohlendioxid nicht mehr so gut abgegeben werden kann, es entsteht ein Mangel bzw. Erhöhung (siehe Gasaustauschstörungen).
Der Begriff der Lungenfibrose umfasst mehr als 200 verschiedene Erkrankungen, die zum Teil sehr selten sind und oft ohne erkennbare Ursache (idiopathisch), auftreten. Andere Formen sind als Folge der Grunderkrankung bedingt (sekundär), sie treten also in Verbindung mit anderen Erkrankungen auf, zum Beispiel durch Infektionen, Bindegewebserkrankungen, Herzerkrankungen, rheumatische Erkrankungen, ionisierende Strahlen u.v.m. oder sind Nebenwirkungen mancher Medikamente (z.B. einige Chemotherapeutika, Antiarrhythmikum Amiodaron).
Zur Diagnostik wird eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt, die die verminderte Dehnbarkeit und das abnehmende Lungenvolumen zeigt. Während dieser Untersuchung kann auch der Gasaustausch mittels Messung der Diffusionskapazität mit der Fremdgasmethode durchgeführt werden, zusätzlich erfolgt eine Bestimmung der Blutgase.
Soweit nötig wird eine Computertomographie veranlasst. Zur definitiven Klärung der Verdachtsdiagnose muss eine Klinikeinweisung erfolgen, wo dann eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) durchgeführt wird, bei der winzige Gewebeproben aus der Lunge entnommen werden und Zellen aus den Lungenbläschen durch eine sogenannte Lavage (BAL) untersucht werden.
Die entstandenen Umbauten in der Lunge sind meist nicht mehr rückgängig zu machen, das bedeutet, Lungenfibrosen sind nicht heilbar. Ziel ist daher die frühestmögliche Erkennung sowie möglichst eine medikamentöse Therapie, die das Fortschreiten aufhalten soll. Zu den eingesetzten Medikamenten gehören Kortisonpräparate, Immunsuppressiva sowie bei bestimmten Formen (idiopathische Lungenfibrose/IPF) antifibrotisch wirksame Medikamente. Zudem muss in manchen Fällen Sauerstoff verabreicht werden. Das Ansprechen auf die Medikamente und der Verlauf hängen von der Ursache der Fibrose ab. Sollte die Erkrankung sehr weit fortgeschrittenen sein, kann eine Anmeldung zur Lungentransplantation erwogen werden.
Alle notwendigen diagnostischen Schritte sowie die Befunde werden wir mit Ihnen besprechen. Kontrollen in der Praxis sind in der Regel regelmäßig vorgesehen.
Die Sarkoidose ist keine Lungenerkrankung im eigentlichen Sinn, sondern eine Systemerkrankung des Bindegewebes, bei der es zur Ausbildung von sogenannten Granulomen (Bindegewebsknötchen) kommt. Jedes Organ des Körpers kann von Sarkoidose betroffen sein. Besonders häufig ist dabei jedoch die Manifestation an den Lymphknoten im Brustkorb sowie am Lungengewebe bis hin zur Lungenfibrose (siehe Lungenfibrose), weswegen die Sarkoidose meistens von Lungenfachärzten behandelt wird. Weitere häufig betroffene Organsysteme sind die Haut, die Gelenke und Knochen, die Augen, das Herz und das Gehirn. Die Ursache der Sarkoidose ist unklar, es wird eine gestörte Reaktion unseres Abwehrsystems vermutet. Die Symptome sind unspezifisch, oft besteht ein allgemeines Schwächegefühl. Bei Lungenbefall treten trockener Husten und Kurzatmigkeit auf. Weitere Symptome bestehen je nach Beteiligung anderer Organe.
Man unterscheidet eine akute Form (Löfgren Syndrom) mit der typischen Kombination aus Sprunggelenksentzündung, Hautveränderungen (Erythma nodosum) und Lymphknotenschwellung im Brustkorb von einer chronischen Form.
Die Erkrankung ist gutartig und heilt in vielen Fällen von selbst aus, vor allem die akute Verlaufsform (nahezu immer).
Diagnostisch führen wir eine Lungenfunktionsuntersuchung mit Bestimmung der Diffusionskapazität und eine Blutgasanalyse durch. Außerdem ist, wenn nicht schon vorher erfolgt, eine Computertomographie der Lunge notwendig. Andere Organe sollten vom Hautarzt, Augenarzt, Kardiologen sowie bildgebend ggf. mittels Szintigraphie (Knochen) und MRT (Gehirn) untersucht werden. Zur Sicherung der Diagnose ist meist ein kurzer Krankenhausaufenthalt mit Lungenspiegelung inklusive Entnahme kleiner Gewebeproben aus Lunge und Lymphknoten sowie BAL (Spülung aus der Lunge) notwendig.
Oft reicht ein beobachtendes Abwarten. Sollte die Lungenfunktion eingeschränkt sein, insbesondere die Diffusion (Gasaustausch), oder ein anderes Organ mitbetroffen sein, dann ist meist eine vorübergehende Kortisontherapie notwendig. Kontrollen werden in der pneumologischen Praxis regelmäßig erfolgen.
Hierzu zählen in erster Linie die akute Bronchitis, die durch eine Entzündung der Atemwege gekennzeichnet ist, sowie die Lungenentzündung (Pneumonie), also die Entzündung des Lungengewebes.
Ausgelöst werden diese Krankheiten durch Infektionserreger, nämlich Viren oder Bakterien.
Typische klinische Symptome sind Abgeschlagenheit, Fieber, Husten, oft mit gelblichem oder grünlichem Auswurf, sowie Atemnot. Diese Infekte treten gehäuft in den kühleren Monaten auf. Viele Atemwegsinfekte verlaufen milde, so dass Sie damit auch bei Ihrem Hausarzt einen guten Ansprechpartner finden. Mit schweren Infekten der Atemwege oder der Lunge sowie bei gehäuftem Auftreten dieser Infekte werden Sie aber wahrscheinlich zum Lungenfacharzt überwiesen werden. Zur Sicherung der Diagnose wird ein Röntgenbild der Lunge angefertigt. Auch eine Blutentnahme wird durchgeführt, um Entzündungswerte zu bestimmen.
Auch eine Bestimmung der Blutgase durch einen kleinen „Piekser“ ins Ohrläppchen ist häufig notwendig. Häufig ergibt sich aus der Diagnose die Notwendigkeit einer Behandlung mit einem Antibiotikum. Bei sehr schwerer Lungenentzündung oder vielen Vorerkrankungen kann auch die Einweisung in eine Klinik notwendig werden. Dies wird anhand Ihrer Symptome bestimmt.
Unter einer Lungenembolie versteht man ein Blutgerinnsel, das ein oder mehrere Blutgefäße (Arterien) im Lungenkreislauf der verstopft. Der Lungenkreislauf oder kleine Kreislauf bezeichnet die Blutgefäße der Lunge. Da rechte Herz pumpt das venöse (verbrauchte Blut) zum Aufsättigen mit Sauerstoff und zur Abgabe von Kohlendioxid in das Kapillargebiet der Lunge. Über die Lungenvenen gelangt das „aufgefrischte Blut“ in den linken Vorhof. Eine Lungenembolie ist also eine Erkrankung, die das rechte Herz, belastet,
Häufigster Auslöser ist eine Thrombose, also ein Gerinnsel, das sich zunächst in den Beinvenen gebildet hat und mit dem Blutstrom in die Lungenarterien gelangt. Von dort kann es aufgrund der Verzweigung der Blutgefäße nicht weiter fortgespült werden und bleibt hängen.
Als Symptome einer Lungenembolie können Sie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Husten verspüren, letzteren manchmal mit blutigem Auswurf. Schwere Lungenembolien können zur Ohnmacht und zum Kreislaufstillstand kommen. Es ist jedoch nicht selten, dass eine Lungenembolie unbemerkt bleibt und als Zufallsbefund diagnostiziert wird.
Mögliche Ursachen sind eine angeborene Gerinnungsstörung, die Einnahme von Hormonpräparaten, Übergewicht, längere Autofahrten oder Flugreisen, Operation, Übergewicht und Tumorerkrankungen. Nicht immer lässt sich eine Ursache sichern.
Eine Lungenfunktionsuntersuchung mit Diffusionsmessung und eine Blutgasanalyse ist notwendig. Zur sicheren Abklärung überweisen wir Sie zur ggf. zur Computertomographie sowie zum Kardiologen, der im Ultraschall nachsehen soll, ob das rechte Herz durch die Embolie geschwächt wurde. Therapeutisch ist eine strenge Blutverdünnung (Antikoagulation) notwendig.
Nach frühestens drei bis vier Monaten kann je nach Auslöser und Verlauf der Embolie über ein Absetzen der Blutverdünnung nachgedacht werden. Zu Kontrollen werden wir Sie regelmäßig einbestellen.
Unter dem Begriff der pulmonalen Hypertonie oder pulmonalarterielle Hypertonie sind viele verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, in deren Folge es zu einer Erhöhung des Blutdrucks in den Lungenarterien im Lungenkreislauf (siehe Lungenembolie) kommt. Damit ist die pulmonale Hypertonie eine Erkrankung, die sich im Lungenkreislauf abspielt und überwiegend das rechte Herz betrifft.
Die Erkrankung kann als pulmonalarterielle Hypertonie ohne ersichtlichen Grund (idiopathisch) oder genetisch bedingt auftreten, außerdem in Kombination mit definierten Erkrankungen, wie zum Beispiel Bindegewebserkrankungen oder angeborenen Herzfehlern. Diese Formen sind selten, treten oft früher auf und verlaufen schwerer. Inzwischen stehen zum Glück mehrere hochwirksame Medikamente zur Verfügung, um den Verlauf zu verlangsamen.
Häufiger kommt es zu einer Druckerhöhung in den Lungengefäßen als Folge anderer Grunderkrankungen, am häufigsten sind hier die eigentlichen Lungenerkrankungen wie COPD oder Lungenfibrosen (siehe Lungenfibrose) sowie Herzerkrankungen wie Herzschwäche oder Rhythmusstörungen zu nennen. Auch die Schlafapnoe (siehe Schlafapnoe) ist ein möglicher und wichtiger Auslöser. In diesen Fällen steht die Therapie der jeweiligen Grunderkrankung im Vordergrund.
Auch durch Lungenembolien (siehe Lungenembolie) kann es zu einer pulmonalen Hypertonie kommen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine bemerkte, größere Embolie handeln, auch mehrzeitige, kleine und unbemerkte Lungenembolien können vorliegen. Patienten mit dieser Form benötigen unbedingt eine Blutverdünnung (Antikoagulation), in manchen Fällen kann ggf. erfolgreich operiert werden, zudem steht für nicht operable Fälle der pulmonalen Hypertonie durch Lungenembolien ein Medikament zur Behandlung zur Verfügung.
Als Patient mit einer pulmonalen Hypertonie bemerken Sie in erster Linie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwindel und Kurzatmigkeit. Zudem kann sich ein Sauerstoffmangel entwickeln (siehe Gasaustauschstörungen).
Die Diagnostik und die Behandlung der pulmonalen Hypertonie werden interdisziplinär durchgeführt. Neben einer kardiologischen Diagnostik sollte auch eine Rechtsherzkatheter-Untersuchung zur Darstellung des Ausmaßes des pulmonalen Hochdrucks durchgeführt werden. Diese Untersuchung sollte auch im weiteren Verlauf zur Verlaufskontrolle (Reevaluation) durchgeführt werden.
In unserer Praxis führen wir eine Lungenfunktionsuntersuchung mit Diffusionsmessung durch und messen den Sauerstoffgehalt des Blutes durch die Blutgasanalyse. Wir arbeiten mit auf pulmonale Hypertonie (PAH) spezialisierten Zentrum zusammen, dort erfolgt die abschließende Diagnostik sowie die Einleitung einer Therapie.
Wir begleiten Sie auf dem Weg der Diagnostik, besprechen alle Befunde mit Ihnen und kontrollieren den Verlauf regelmäßig.
Das Schlafapnoe-Syndrom ist ein Beschwerdebild, bei dem während des Schlafes wiederholt Atemregulationsstörungen mit Hypopnoe (Minderatmung und/oder Apnoe (kurzfristiger Atemstillstand) auftreten. Die Schlafapnoe kann mit Schlafstörungen wie einer damit einhergehenden Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang (Sekundenschlaf) und weiteren Symptomen und Begleiterkrankungen verbunden sein.
Die kurzfristigen Atemstillstände wiederholter Apnoe führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung bei gleichzeitigem Anstieg des Kohlendioxidgehalts des Blutes und in deren Folge zu wiederholten Weckreaktionen. Die normale Schlafarchitektur wird dadurch gestört. Diese Alarmreaktionen des Körpers führen jedoch meistens nicht zu einem bewussten Aufwachen, sondern lediglich zu veränderten Körperfunktionen, beispielsweise einem beschleunigten Puls. Hierdurch wird die normale Schlafphasenabfolge gestört, sodass die Erholungs- und Regenerationsfunktion des Nachtschlafes teils erheblich gemindert wird. Da diese Reaktionen noch im Schlafzustand ablaufen, werden sie von den Betroffenen meist nicht bewusst wahrgenommen und nicht erinnert.
Weitaus am häufigsten ist das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Dessen unmittelbare Ursache ist die Verengung der Atemwege wegen einer im Schlaf stark ausgeprägten Erschlaffung der ringförmig um die oberen Atemwege gelegenen Muskulatur. Die dadurch entstehenden Verengungen führen zu Verlegungen der Atemwege (Obstruktion).
Die Anzahl der Apnoen und Hypopnoen pro Stunde wird als Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) angegeben. Bei Verengung bzw. Verschluss der oberen Atemwege entstehen bei vielen Betroffenen Schnarchgeräusche, weshalb viele der OSAS-Patienten starke Schnarcher sind.
Bei Schnarchern mit starker Tagesmüdigkeit besteht daher der begründete Verdacht auf OSAS.
Schnarchen (Rhonchopathie) allein und auch gelegentliche, kurze Atmungsaussetzer sind nicht gesundheitsschädlich.
Ein OSAS kann oft auch zusammen mit zentralen Atemregulationsstörungen auftreten, die gemischte Form ist ebenfalls nicht selten.
Die Angehörigen von OSAS-Patienten berichten meist über lautes Schnarchen, unterbrochen durch Atempausen, die mit einem heftigen, seufzenden Atemzug oder einem Schnarchlaut beendet werden. Weitere Symptome des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms sind z.B. Durchschlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung am Tag, Sekundenschlafattacken/imperativer Schlafdrang, teils ohne Warnsignale, Bluthochdruck und viele mehr.
Als Folge eines unbehandelten OSAS treten meistens weitere chronische Gesundheitsstörungen auf, und zwar Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Das nicht therapierte Schlafapnoesyndrom kann dazu führen, dass eine Fahreignung nicht mehr besteht und deshalb nicht mehr Auto gefahren werden darf. Dies kann durch eine geeignet Therapie jedoch wieder geändert werden.
Zur Vorstufen-Diagnostik wird eine sogenannte Polygraphie (Schlafapnoe-Screening) zu Hause durchgeführt. Hierbei werden Atmung, die Bewegungen des Brustkorbs und des Bauches, die Sauerstoffsättigung und der Puls sowie die Lage des Körpers erfasst und aufgezeichnet. Am nächsten Morgen wird die nächtliche Messung ausgewertet und es wird abhängig von diesem Ergebnis das weitere Vorgehen geplant.
Sollte der V.a. auf das Vorliegen einer Schlafapnoe bestehen, wird ein Termin in einem Schlaflabor vereinbart.
Dort wird eine Polysomnographie durchgeführt und ggf. eine Überdrucktherapie (CPAP) über Nasen- oder Nasen-Mundmasken eingeleitet.
Es gibt jedoch auch andere Therapien, dies wird ausführlich mit Ihnen besprochen.
Unter der Therapie sollten regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden.